Die Reihe Merz – Printedition


Die anvisierte Buchausgabe erscheint als Band 4 der projektierten Gesamtedition. Sie unterscheidet sich von der digitalen Edition durch ihren Forschungsschwerpunkt, der die Reihe erstmals sowohl in ihrer medialen und thematischen Vielfalt als auch in ihrer publizistischen Organisation als Zeitschrift untersucht und dabei die vollständige Quellenlage berücksichtigt. Aufgrund der bisher fehlenden Einzeluntersuchungen zu den Merzheften möchte das Projekt weitere interdisziplinäre Forschungen ermöglichen und initiieren. Erklärtes Ziel ist es demnach, durch die editorische Aufbereitung einen neuen, auf einem innovativen Kommentierungskonzept beruhenden Zugang zu dem kunstformenübergreifenden Material zu schaffen: Jedes Heft wird durch ein Vorwort eingeleitet, das materielle Aspekte, Entstehungsgeschichte, relevante Korrespondenz, umfassende inhaltliche Zusammenhänge sowie den aktuellen Forschungsstand enthält. Der materielle Befund von Einzelseiten wird darüber hinaus in Textträgerbeschreibungen festgehalten. Abgestimmt auf die Spezifik der Text-Bild-Bezüge der jeweiligen Ausgabe wird nur in wenigen Ausnahmefällen eine vollständige Reproduktion geboten, die der digitalen Edition vorbehalten ist. Vielmehr ermöglicht die kritische Transkription insbesondere im Falle der unterschiedlich ausgerichteten Texte deren Lesbarkeit und Rezeption. Denn die editorische Aufbereitung macht den Leser im Gegensatz zum bloßen Faksimile-Abdruck auf einzelne wahrzunehmende Elemente einer ganz- oder doppelseitig angelegten Komposition aufmerksam und erklärt deren Bedeutung im Gesamtzusammenhang.

Einzelstellenkommentare zu Kunstwerken, literarischen Texten, theoretischen Manifesten sowie nach dem Collage-Prinzip zusammengestellten Zitate-Sammlungen erschließen darüber hinaus die heterogenen Gegenstände der Zeitschrift. Ihre zentralen, bislang noch unerforschten Kontexte sollen durch umfangreiche Begleittexte verdeutlicht werden. So stehen etwa die von Schwitters als „Märchen“ deklarierten Hefte Der Hahnepeter (Merz 12), Die Scheuche (Merz 14/15) sowie Die Märchen vom Paradies (Merz 16/17) im Zusammenhang mit dem Thema avantgardistische Märchen und Kinderbücher.

Der Kommentarteil verfügt über eine breit gefächerte Verweisstruktur, die sich auf thematisch gegliederte Verzeichniseinträge bezieht. Diese enthalten über die Namens- und Werkregister hinaus Kurzbiografien der im Rahmen der Merzhefte agierenden Hauptpersonen und bieten außerdem detaillierte Informationen zu Institutionen, Ausstellungen, zeitgenössischen Publikationen und Zeitschriften.