Die Sammelkladden – Printedition



Die Printausgabe ist 2014 als Band 3 der projektierten Gesamtedition bei De Gruyter erschienen (Kurt Schwitters: Alle Texte, Bd. 3: Die Sammelkladden 1919–1923). Ihr gingen umfassende Überlegungen zur adäquaten Präsentation des vielschichtigen Materials und der erzielten Forschungsergebnisse voraus, auch und gerade im Hinblick auf die Abgrenzung von Buch und digitaler Edition. Die Materialität der Kladden kann und will das Buch nicht dokumentarisch abbilden. Den Lesern soll vielmehr ermöglicht werden, durch die editorische Aufbereitung des Materials dessen Spezifik zu erfassen. Hierzu wurde ein vielschichtiges Kommentierungskonzept mit einer komplexen Verweisstruktur entwickelt.

Allen Kladden wird ein Vorwort vorangestellt, welches deren materielle Beschaffenheit beschreibt, Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte liefert sowie umfangreiche inhaltliche Zusammenhänge erschließt. Materielle Besonderheiten werden zudem in einer für jedes enthaltene Dokument erstellten Textträgerbeschreibung verzeichnet. Die zahlreichen Bearbeitungsspuren Schwitters’ in Form von An- und Unterstreichungen, Notizen und der Kategorisierung dienenden Buchstabenkürzeln werden direkt im Druck dargestellt bzw. in einem Fußnotenapparat aufgeführt.

Ein lemmatisierter Sachkommentar im Anhang klärt einzelne Aspekte und Referenzen. Um diesen zu entlasten und um vor allem das künstlerische und kunstbetriebliche Netzwerk sichtbar zu machen, wurde der Edition ein Anhang beigegeben, der neben den üblichen Registern für Namen und Werke mehrere thematisch gegliederte Verzeichnisse enthält. In diesen werden die Knotenpunkte des Netzwerks in Form von Kurzbiografien der wichtigsten Personen sowie Kurzdarstellungen relevanter Institutionen, Ausstellungen, zeitgenössischer Publikationen und Zeitschriften, immer in Bezug auf Schwitters, präsentiert.

Eine dichte Verweisstruktur zwischen Kommentarteil und Verzeichnissen ermöglicht es den Lesern, das sich in den Kladden manifestierende Beziehungsgeflecht adäquat zu erschließen und einzelne ‚Fäden‘ zu verfolgen. Zugleich kann gezielt auf Einzelaspekte zugegriffen werden.